Über Sprach- und Landesgrenzen hinweg
Die beiden Pärke arbeiten eng zusammen und organisieren pro Jahr rund ein Dutzend Veranstaltungen, geben eine gemeinsame Broschüre in vier Sprachen mit allen Informationen zum Wandern, Übernachten, Essen und öffentlichen Verkehr heraus und pflegen einen regelmässigen Informationsaustausch.
Ein grenzübergreifender Park
Paolo Crosa Lenz, Präsident des italienischen Naturparks, unterstrich die jahrtausendealten Beziehungen über den Albrunpass, die dank archäologischen Funden aus keltischer Zeit belegt werden konnten. Die aktuelle Zusammenarbeit der beiden Naturpärke hat also eine lange Tradition und soll in Zukunft weiter gefestigt werden. Aktuell steht die Bewerbung für das Label «Transboundary Park» des europäischen Dachverbandes EUROPARC im Raum. Das entsprechende Gesuch und ein umfangreiches Dossier sind eingereicht. Der viertätige Evaluationsbesuch findet Mitte Juli statt. Die Parkdirektoren Ivano DeNegri und Dominique Weissen Abgottspon sind zuversichtlich, dass Binntal-Veglia-Devero als elfter Park in Europa die Auszeichnung «grenzübergreifender Park» im Herbst erlangen werden.
Interregprojekt MINERALP
Der italienische Parkdirektor informierte über den Stand des Interregprojekts MINERALP, an dem sechs Partner aus Italien und der Schweiz beteiligt sind. Thema des Projekts sind der Bergbau und das geologische Erbe. Im März wurde mit mehr als einjähriger Verspätung das Projekt endlich bewilligt. Zurzeit werden die sieben Arbeitsfelder konkretisiert. Während in Italien die EU Geldmittel für Infrastrukturen zur Verfügung stell, müssen die Schweizer Partner mit der Erarbeitung von Grundlagen, der Entwicklung von Kommunikationsmitteln und der Weiterbildung von Wanderleitern und Touristikern begnügen.
Informationen zum Rothirschprojekt
Sven Wirthner, Bereichsleiter Oberwallis der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere gab einen spannenden Zwischenbericht zum laufenden Rothirschprojekt Aletsch-Goms. Die Teilnehmenden interessierte vorab die Wanderung der Hirsche über den Albrunpass. Dank der Ausstattung von Hirschen mit Sendern konnte festgestellt werden, dass einzelne Tiere bereits im Mai über den gefrorenen Schnee vom Binntal auf die Alpe Devero wechseln und erst im November wieder zurückkehren. Mit Fotofallen am Albrunpass soll nun herausgefunden werden, wie viele Hirsche über die Grenze wandern.
Im Anschluss an die Versammlung begaben sich die Teilnehmenden auf eine Wanderung auf dem instand gestellten Pilgerweg durchs Lengtal und genossen in Heiligkreuz einen Racletteschmaus.