Projekt zur Entbuschung auf dem Hanschbiel
Die Verbuschung wirkt sich nicht nur negativ auf das Landschaftsbild aus, sondern auch auf die Tier- und Pflanzenwelt. Der Grund dafür ist die Unternutzung der Alpen beziehungsweise die ausbleibende oder reduzierte Pflege. Diese Problematik zeigt sich auch auf dem Hanschbiel im Binntal. Das artenreiche Lebensraummosaik aus Zwergsträuchern und Grasland ist fast vollständig verschwunden. Dies führte zu einer drastischen Reduktion des ökologischen Werts für Pflanzen, Insekten und das Birkhuhn. Zudem ging für die Landwirtschaft sukzessive Weidefläche verloren.
In einem Pilotversuch wurden deshalb im Jahr 2017 auf der Binneralpe auf einigen Flächen Zwergstrauchheiden maschinell entfernt (Zwergstrauchreute). Die Feldversuche haben gezeigt, dass der Einsatz eines Traktormulchers eine schonende, effiziente und saubere Entfernung der Zwergstraucheiden ohne Schädigung des Bodens erlaubt. Aufgrund des erfolgreichen Pilotversuchs wurde im Herbst 2019 ein mehrtägiger Einsatz über das ganze Gebiet Hanschbiel durchgeführt.
In den steileren Lagen soll primär das Birkhuhn profitieren. Ähnliche Versuche im Naturpark Veglia-Devero haben gezeigt, dass die Raufusshuhnart massiv profitiert hat. In den flacheren Bereichen soll einerseits Weideflächen für das Vieh gewonnen und andererseits eine Aufwertung des Landschaftsbilds erreicht werden. Je nach Entwicklung der Vegetation wird 2020 nochmals eine Entbuschungsaktion durchgeführt, um die langfristige Wirkung zu verbessern.
Artikel im Walliser Boten vom 14. November 2019