Durch die Untersuchung eines Moores mittels Pollenanalyse soll die Vegetationsgeschichte des Binntals sowie die Rolle des Menschen darin erstmals erforscht werden.
Im hinteren Binntal, in der Verlandungszone des Halsesees, liegt ein seltenes, über Jahrtausende gewachsenes Moor. Dort wurde 2017 ein 3,6 m langer Bohrkern entnommen, bestehend aus Torf mit etwas Sand und Ton. In den Schichten sind Pollenkörner vergangener Zeiten erhalten geblieben – ein Glücksfall für die Forschung.
Die Pollenanalyse soll die Vegetationsgeschichte des Binntals rekonstruieren und aufzeigen, wie sich die Pflanzenwelt über Jahrtausende entwickelt hat. Zudem werden mögliche Einflüsse des prähistorischen und protohistorischen Menschen auf die Vegetation untersucht.
Die Pollenkörner werden im Labor chemisch aufbereitet und unter dem Mikroskop ausgezählt. So lässt sich der prozentuale Anteil einzelner Pflanzenarten berechnen. Archäologische Funde belegen, dass das Tal bereits in der Mittelsteinzeit begangen wurde – die Ergebnisse der Analyse könnten hierzu wertvolle Ergänzungen liefern.
Erste Resultate:
Die 14C-Datierung der Basis des Bohrkerns zeigt, dass
die Pollen bis 10’000 Jahre alt sind. Damit ist eine Zeitreise in der Vegetationsgeschichte bis 8’000 Jahre v. Chr. möglich.
Bisher ist aus den Resultaten ersichtlich, dass Föhren- und Arvenpollen vom Beginn der Zeitreise bis ca. 3’000 Jahre v. Chr. dominieren.