© Michael Praeger© Michael Praeger

© Michael Praeger

©

Mineralien

Binn ist bekannt als Mineraliendorf, und das Binntal gilt als Tal der verborgenen Schätze. Zu Recht – denn das Binntal ist tatsächlich sehr reich an Mineralien. Wir laden Sie ein, die Mineralienvielfalt des Binntals zu entdecken.

Seine touristische Entwicklung verdankt das Binntal seinen Mineralien. Vor allem englische Touristen entdecken das Tal und seine Mineralien in der Zeit des Frühtourismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1864 wurde der alte Saumpfad durch die Twingi ausgebaut und im Jahr 1883 eröffnete das Hotel Ofenhorn seinen Betrieb. Um 1900 brachte das «Strahlen» im Binntal etwa 20 Familien einen zusätzlichen Verdienst, der laut Überlieferung zum Teil grösser war als die Einnahmen aus dem traditionellen Bauernbetrieb.

© Mischa Crumbach© Mischa Crumbach

© Mischa Crumbach

© Mischa Crumbach© Mischa Crumbach

© Mischa Crumbach

© Mischa Crumbach© Mischa Crumbach

© Mischa Crumbach

© Mischa Crumbach© Mischa Crumbach

© Mischa Crumbach

©

Das Tal der verborgenen Schätze

Wenn von Kristallen die Rede ist, denken alle gleich an die wohlbekannten klaren Bergkristalle oder die geheimnisvollen Rauchquarze. Diese Quarz-Varietäten kommen im Binntal in vielen unterschiedlichen Erscheinungsformen vor, dazu aber noch eine ganze Menge anderer Mineralien, viele davon zwar recht klein, aber dafür in oft einzigartig schöner Ausbildung. Im Binntal und direkt angrenzenden Fundstellen auf der Alpe Devero und Alpe Veglia wurden bis heute mehr als 300 verschiedene Mineralienarten gefunden, rund 150 davon in der weltberühmten Mineraliengrube Lengenbach hinter Fäld. 56 Mineralien haben das Binntal als Typ-Lokalität.

Im Gegensatz zu den für jeden Wanderer sofort sichtbaren Blumenschätze und wunderschönen Landschaften bleibt die Welt der Mineralien dem normalen Wanderer in der Regel aber verborgen – unter Vegetation, Schutt und Gestein. Es braucht das Wissen und die Erfahrung von «Strahlern», welche die mineralischen Raritäten aufspüren. Lassen Sie sich auf eine geführte Mineralienexkursion von einem Strahler im Tal in die Welt der Kristallsucher einführen.

Mineraliengrube Lengenbach

Die Mineraliengrube Lengenbach gehört zu den bedeutendsten Mineralienfundstellen der Erde. Nicht grosse Bergkristalle oder wertvolle Edelsteine werden hier gefunden, sondern meist sehr kleine, dafür seltene Mineralien. Von den über 150 Mineralarten, die am Lengenbach bisher entdeckt wurden, sind mehr als 40 erstmals hier gefunden worden.

Der Lengenbach ist ein kleines Seitentälchen des Binntals, das wenig hinter dem Weiler Fäld steil ansteigt. Zuunterst hat der Bach eine spezielle Gesteinszone freigelegt, einen etwa 300 Meter langen, mächtigen Zug von reinweissem Dolomitmarmor. In diesen Gesteinen wurden bei der Ablagerung vor rund 240 Millionen Jahren Erze von Eisen, Blei, Zink und anderen Metallen gebildet. Am Lengenbach wurden diese Erze bei der Alpenbildung in ganz spezieller Weise unter hohen Temperaturen umgewandelt. So entstanden viele ausserordentlich seltene und exotische Mineralien.

Diese Mineralien kristallisierten als meist nur wenige Millimeter kleine Kristalle in Drusen und Klüftchen. Dazu kommen grosse Mengen von goldgelbem Pyrit (Katzengold) und auffällige Kristalle von knallrotem Arsensulfid (Realgar), welche im weissen Dolomit extrem auffallen und sehr attraktiv wirken. Deshalb wurde der Lengenbach schon vor 200 Jahren als Fundstelle für «exotische» Mineralien bekannt – und ist es bis heute geblieben. Die Grube Lengenbach wird zu Forschungszwecken weiterhin abgebaut.

Sonderausgabe der Zeitschrift «Schweizer Strahler»

In der Zeitschrift «Schweizer Strahler» der Schweizerischen Vereinigung der Strahler, Mineralien- und Fossiliensammler erschien 2017 ein dreisprachiger Artikel unter dem Titel «Zwei Naturpärke, ein Pass mit Biwak und schöne Mineralien». Darin geht es um die Suche nach Allanit-(Ce) beim Biwak Combi e Lanza und um die Funde alpiner Mineralien beim Chriegalppass beziehungsweise beim Passo di Cornera und an den ihn umgebenden steilen Flanken des Helsenhorns und Gischihorns an der Grenze zwischen dem Landschaftspark Binntal und dem Naturpark Alpe Veglia und Alpe Devero. 

Das Externe-Buchungstool ist nicht Barrierefrei