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© Klaus Anderegg
 

Kapellen im Landschaftspark Binntal

Über 20 Kapellen verwandeln den Landschaftspark Binntal in eine eindrückliche Sakrallandschaft. Einige wie die Kapelle der heiligen Familie in Mühlebach prägen das gesamte Landschaftsbild, andere wie die Waldkapelle Maria Hilf im Ernerwald sind gut versteckt und legen ihre barocken Schönheiten nur wenigen Eingeweihten offen.

Im Dorf und im Weiler, im Wald und im abgelegenen Tal entstanden im 17. und 18. Jahrhundert Zeugen volkstümlicher Religiosität. Es war dies nicht nur die Zeit der Gegenreformation sondern im Gebiet des heutigen Landschaftsparks Binntal auch eine Zeit politischer Stabilität und wirtschaftlicher Blüte. Bei der damaligen, vom religiösen Ganzheitsstreben bestimmten bergbäuerlichen Gesellschaft beschränkte sich das Katholischsein nicht bloss auf die Sonn- und Feiertage. Vielmehr waren die Leute bestrebt, dem Lebensraum eine religiöse Bedeutung zu verleihen. Kirchen, Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze wurden dabei zu Nahtstellen zum Überirdischen.

Im Gegensatz zum Hochmittelalter mit seinen grossen Fernwallfahrten nach Rom, Jerusalem und Santiago de Compostela wurde in barocker Zeit auch der lokale Bereich wallfahrtswürdig. Dies aus dem Streben heraus, den Lebensraum als Andachtsraum zu gestalten. Insbesondere zwei Kapellen nehmen eine für die Region noch immer besondere Rolle als Wallfahrtsstätten ein: Die Waldkapelle Maria Hilf und die Wallfahrtskapelle Heiligkreuz.

Die Kapelle Maria zum Schnee funktionierten die ansässigen Bergbauern im 19. Jahrhundert zum Käsekeller um. Erst vor wenigen Jahren wurde die auf 2425 m ü. M. gelegene Kapelle aufwendig renoviert.

Waldkapelle Maria Hilf

Jährlich am 2. Juli wird in der 1693 erbauten Waldkapelle Maria Hilf das Kapellenfest gefeiert. Dieser im steilen Hang des Ernerwaldes gelegene Wallfahrtsort trägt für die lokale Bevölkerung bis heute eine wichtige Funktion als Bittort. So wird beispielsweise seit 1860 stets am Fest des heiligen Ignatius (31. Juli) von den Bewohnern des Fieschertals eine Gletscherprozession in den Ernerwald durchgeführt. Bis 2010 mit der Bitte, der Aletschgletscher möge seine gefährlich vorstossenden Gletscherzungen zurückbilden. Seit 2010, nach einem Abänderungsantrag bei Papst Benedikt XVI., hingegen mit entgegengesetzter Absicht: der Gletscher möge wieder wachsen.

Wallfahrtskapelle Heiligkreuz

Als eine der wichtigsten Wallfahrtsstätten im Oberwallis gilt die Wallfahrtskapelle Heiligkreuz im Lengtal. Der Legende nach soll ein Kreuzritter aus türkischer Gefangenschaft sich eines Morgens ohne Fesseln am Standort der Kapelle wiedergefunden haben. Der jetzige Bau stammt aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Im Bestreben, dem Patrozinium des hl. Kreuzes auch architektonisch Ausdruck zu verleihen, wählte man die hierzulande unbekannte Bauform des durchgeschobenen Querschiffs, womit die Kapelle die Form eines Kreuzes annimmt. Der Wallfahrt Aufwind gab ein angebliches Hl.-Kreuz-Partikel, das der Kapelle 1741 vom Superior des Kapuzinerhospizes in Ernen geschenkt wurde und das sich in einem geschnitzten Tabernakel befindet.

Maria zum Schnee

Die Kapelle Maria zum Schnee, ein einfacher Bau aus Bruchsteinmauerwerk, ist der am höchsten gelegene Sakralbau im Landschaftspark Binntal und wurde im Jahr 1662 erbaut. Von der Mitte des 19. bis weit hinein ins 20. Jahrhundert nutzte die Alpgenossenschaft das Gebäude als Käsekeller. Zwischen 2008 und 2011 wurde die Kapelle renoviert. Von der ursprünglichen Ausstattung der Kapelle waren keine Objekte mehr vorhanden. Für die Altarnische wurde dem Landschaftspark eine Holzskulptur des Bildhauers Erwin Friedrich Baumann geschenkt. Für die fensterlose Nordwand malte der Leipziger Künstler Michael Dietze ein dreiteiliges Ölbild mit der Darstellung der Ursprungslegende der römischen Basilika Santa Maria Maggiore.

 
 

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