Zukunft des kleinstrukturellen Roggenanbaus im Oberwallis

In der Station Ritz in Niederwald drehte sich am Samstagnachmittag, 17. Februar 2024, alles um das Thema Getreideanbau im Wallis. im Rahmen einer Veranstaltung zum Thema «Hat der kleinstrukturelle Roggenanbau im Wallis eine Zukunft?» lud der Landschaftspark Binntal eine Gruppe von Expertinnen und Experten ein.

Den Anlass eröffnete Luzia Carlen mit Informationen zur aktuellen Ausstellung in der Station Ritz zum Thema «Handwerk und Mundwerk». Im Rahmen des Projekts Sustainable Mountain Art (SMART) betonte die mongolischen Fotografin Sunderiya Erdenesaikhan die Bedeutung traditioneller Walliser Nahrungsmittel und der damit verbundenen Handwerkskunst.

Referate von ausgewiesenen Experten

Die Vorträge der Expertenrunde vermittelten tiefgreifende Einsichten in die historische und aktuelle Bedeutung des Roggenanbaus, seine Herausforderungen und Chancen. Laura Kuonen, Co-Geschäftsleiterin der Erlebniswelt Roggen Erschmatt, beleuchtete die historische Entwicklung des Roggenanbaus und die Wichtigkeit der Erhaltung der Kulturlandschaft. Ebenfalls erläutert wurden die Besonderheiten des anpassungsfähigen und robusten Roggens. Tony Chastonay berichtete leidenschaftlich über die erfolgreiche Schaffung einer regionalen Wertschöpfungskette durch die Genossenschaft Grafschaft Kultur. Es gelang ihnen in den letzten zehn Jahren, die gesamte Wertschöpfungskette vom Anbau über die Ernte, die Reinigung, den Mahlprozess und die Verarbeitung im Goms abzubilden. André Summermatter sprach im Anschluss über ein innovatives Hopfen-Projekt im Landschaftspark Binntal, aus welchem ein komplett regionales Bier entstanden ist. Nun steht auch im Landschaftspark ein Getreideprojekt an, bei dem die Agri-Food-Chain gezielt organisiert werden soll. Andreas Weissen ergänzte die Runde mit Einblicken in die Mechanisierung der Getreideernte auf Kleinstparzellen.

Die Diskussionsrunde behandelte zentrale Fragen zur Mechanisierung, den Fokus der Roggenproduktion heute, kritische Erfolgsfaktoren, Förderung von Freiwilligenarbeit und die Auswirkungen der Klimaveränderung auf den Roggenanbau. Es wurde deutlich, dass eine Kombination aus Qualität, Innovation, Leidenschaft und Fachwissen entscheidend für die Zukunft des Roggenanbaus ist.

Eine lebendige Zukunft für den Roggenanbau im Wallis

Die Veranstaltung bestätigte eindrücklich, dass der kleinstrukturelle Roggenanbau im Oberwallis nicht nur eine Vergangenheit und Gegenwart hat, sondern auch eine lebendige Zukunft. Die Kombination aus Anpassungsfähigkeit an moderne Gegebenheiten, emotionaler Bindung, fachkundiger Beratung und der Schaffung von innovativen Produkten und Erlebnissen zeichnet den Weg vor. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Leidenschaft und dem Engagement aller Beteiligten – von den Produzenten über die Verarbeiter bis hin zu den Konsumenten. Die Veranstaltung machte deutlich, dass durch die Zusammenarbeit, das Fachwissen und die Innovationskraft aller Akteure der Roggenanbau im Wallis eine nachhaltige und prosperierende Zukunft vor sich hat.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für ihren Beitrag zu dieser bereichernden Veranstaltung und freuen uns auf die Fortführung dieser wichtigen Diskussion und die Weiterentwicklung des Roggenanbaus im Wallis. Für weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Thema Roggenanbau im Oberwallis wenden Sie sich bitte an den Landschaftspark Binntal.

Artikel im WB vom 19. Februar 2024

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