Bündner Architekten gewinnen Parkbank-Wettbewerb
Landschaft geniessen fast wie im Flieger
Das Projekt von Jürg Grassl und Philipp Wilhelm besticht durch Leichtigkeit. Im Jurybericht schreibt Lilia Glanzmann, Redaktorin der Zeitschrift Hochparterre: «Das Projekt überzeugt mit Eleganz, Eigenständigkeit und Charakter. Bereits eine einzelne Bank ist als Tisch nutzbar, wenn sich der Sitzende zur Rücklehne umdreht. Zwei Bänke können zu einem grösseren Tisch zusammengefügt werden. Indem die Gestalter Metall und unbehandelte Fichte kombinieren, stärken sie die Einfachheit der Formsprache: massiv aber schwebend.» Die beiden Wettbewerbsgewinner beschrieben ihr Projekt anlässlich der Preisverleihung so: «Als Material wählten wir für die Sitzfläche Fichtenholz und für die Unterkonstruktion Chromstahl in einer gefalteten W-Form. Sitzfläche und Tischplatte sehen ein wenig aus wie die Tragflächen eines Flugzeugs – deshalb der Name Doppeldecker. Der Benutzer soll die Landschaft geniessen, als würde er über sie hinwegfliegen.»
«Liwender Baich» und «Emil»
Auf den 2. Platz setzte die Jury das Projekt «Liwende Baich» von Diana Zenklusen und Stephan Pfeiffer aus Simplon Dorf. Ihre bestechend einfache Idee: Ein Holzbrett wird in der Landschaft auf zwei vorhandene Steine gelegt, wobei im Holzbrett mit einer 3D-Fräse die Form der Steine eingefräst wird, damit das Brett passt. Das Projekt «Emil» von Alexandra Clausen und Cristobal Martinez aus Ernen erreichte den 3. Platz. Die Jury war von den vielen möglichen Sitz- und Liegepositionen überzeugt.
Produktion im nächsten Winter
Wie geht’s nun weiter? «Die Betriebe im Park können sich für die Produktion bewerben», erklärt Dominique Weissen Abgottspon. «Dann wird Im Sommer ein Prototyp des Doppeldeckers gefertigt und an einem geeigneten Ort aufgestellt. Im nächsten Winter sollen weitere Parkbänke produziert werden.»